Nikon AI Micro-Nikkor 55mm f/3.5

Nikon Micro-Nikkor 55mm f/3.5

Erfahrungsbericht Nikon AI Micro-Nikkor 55mm f/3.5

Das Nikon AI Micro Nikkor 55mm f/3.5 ist ein manuell fokussierendes Makro-Objektiv welches bis 1979 gefertigt wurde. Der Abbildungsmaßstab von 1:2 kann beim Fokussieren bis auf 24 cm erreicht werden.

Meine persönliche Meinung zu diesem Objektiv

Makro-Objektive heißen bei Nikon Micro-Nikkor, es gibt sie in verschiedenen Brennweiten – von 55mm bis 200mm. Dieses 55mm war eines der ersten und wurde bis 1979 produziert. Es ist ein klassisches AI Nikkor mit ausgezeichneter Verarbeitungsqualität. Die Objektive wurden bei Nikon in Japan von Hand gefertigt und auch heute nach fast 40 Jahren fühlt sich dieses Objektiv nicht alt und in die Jahre gekommen, sondern sehr hochwertig an. Es ist fast vollständig aus Metall und Glas gefertigt. Der Fokus läuft angenehm weich – weil es ein Makroobjektiv ist, benötigt man sehr lang um von der nahesten bis zur Unendlichstellung zu kommen. Aber entsprechend fein kann man auch fokussieren. Die Größe ist hervorragend, es ist kompakt und knapp 250g schwer. An meiner Nikon Df fühlt es sich sehr gut ausbalanciert an.

Nikon Micro-Nikkor 55mm f/3.5

Mit einer Anfangsblende von f/3.5 ist es sehr lichtstark, die ab 1979 erschienenen Versionen des 55mm und 60mm sind noch einen Stop weiter und öffnen bis f/2.8. Man kann es bis auf f/32 abblenden. Wie die meisten Makroobjektive ist es scharf wie ein Rasiermesser, man kann problemlos bei Offenblende fotografieren. Abblenden verbessert Kontrast und Schärfe in den Ecken noch einmal deutlich. Die beste Leistung wird bei f/8 erzielt.

Das Bokeh ist bei Offenblende etwas unruhig, ich finde es für Portraits nicht so gut geeignet – hier ist ein klassisches 50er, wie das Nikon AF-S Nikkor 50mm f/1.8 G besser geeignet.

Bokeh Nikon Micro Nikkor 55mm f/3.5

Im Praxiseinsatz stellt sich das Objektiv als sehr universell einsetzbar aus. Ich habe damit im Museum unsere spielenden Kinder fotografiert, was nicht immer einfach ist. Der lange Fokusweg des Makroobjektivs hat bei Nahaufnahmen Vorteile, bei allen anderen Aufnahmesituationen fokussiert man leider nicht so schnell und produziert so doch mehr unscharfe Bilder als bei Standardobjektiven. Die bauartbedingt kurze Naheinstellgrenze erlaubt ausgesprochen kreatives Fotografieren in allen Situationen.

Die Lichtstärke von f/3.5 ist in Ordnung aber ich würde f/2.8 oder noch weiter bevorzugen. Die Farbabstufung ist etwas kühler im Vergleich zu einem AF-S Nikkor aber nur unwesentlich.

Hilfsmittel für Makrofotografie

Möchte man noch etwas näher an das Motiv heran, kann das Objektiv mit Zwischenringen kombiniert werden. Der PK-13 ermöglicht in Kombination mit diesem Objektiv einen Abbildungsmaßstab von 1:1.

Nikon PK-13

Wer einen noch größeren Maßstab erreichen möchte, kann das Objektiv zusätzlich zum Zwischenring mit einem Telekonverter, wie dem TC-200 kombinieren.

Nikon TC-200

Allerdings hat diese Gesamtkombination einige Nachteile. Man muss beispielsweise so nah an das Motiv heran, dass man sich selbst im Licht steht. Ein Ringblitz oder eine externe Lichtquelle sind fast ein Muss um auf niedrige Lichtempfindlichkeiten ausweichen zu können. Hier ist ein 100mm Makro mit Zwischenring, wie das Tokina AT-X M 100 PRO D in Kombination mit einem Zwischenring die bessere Wahl.

Nikon AI Micro-Nikkor 55mm f/3.5 mit Nikon PK-13 und Nikon TC-200

Das Nikon AI Micro Nikkor 55mm f/3.5 verzeichnet nicht sichtbar und die oben bereits erwähnte Vignettierung stört kaum. Es ist optisch eines der besten Objektive, das ich bisher nutzen durfte.

Beispielfotos

Links und Reviews zum Objektiv

#Micro-Nikkor #55mm #Macro