Nikon F401x

Nikon F401x

Die Nikon F401x bzw. F-401x oder auch N5005 ist eine 35mm Filmkamera mit Autofokus von Nikon für das F-Bajonett, die 1991 erschienen ist. Sie richtete sich an Einsteiger und wurde etwa 64.000 mal produziert. Heute ist das eine ideale Kamera für den (Wieder-) Einstieg in die Filmfotografie, weil die Kamera fast alles mitbringt, was man zum Fotografieren braucht und alles andere auch weglässt.

Kompatibilität mit AF und AF-S Objektiven

Die F401x ist kompatibel mit Nikon AF Nikkor Objektiven und kann über den eingebauten Autofokusmotor diese Objektive scharf stellen. Dabei kann der Autofokus auch nachführen und so auf Bewegungen des Motiv eingehen. Die Kamera ist auch mit einigen manuell Fokus Objektiven kompatibel. Sie hat eine Fokusbestätigung, wenn man manuell fokussiert. AF- und AF-D Objektive funktionieren mit Autofokus. Da die Kamera ein Einstellrad für die Blende hat, können auch G-Nikkore ohne Blendenring verwendet werden. Allerdings steht bei modernen AF-S Objektiven mit integriertem Autofokusmotor der AF an der F401x nicht zur Verfügung. Die Fokussierhilfe zeigt im Sucher ein grünes Licht, wenn das Motiv scharf gestellt ist. So kann man auch mit etwas Komfortverlust ein AF-S Objektiv, beispielsweise eine kompakte Festbrennweite einsetzen.

Verschlusszeiten und Blitz

Mit Verschlusszeiten zwischen 30s im Maximum und 1/2000s im Minimum ist man für die meisten Situationen sehr gut aufgestellt. Dazu kommt noch ein eingebautes Blitzgerät, welches den 28mm Bereich abdeckt. Das Blitzgerät führt zur Besonderheit, dass an selber Stelle kein Platz für den Nikon-Schriftzug ist. Deshalb trägt diese Kamera den Markenschriftzug sowohl auf der Oberseite als auch auf dem großzügig ausgeprägten Handgriff. Dieser trägt den roten Strich der F3 und liegt richtig gut in der Hand.

Nikon F401x mit Nikon AF Nikkor 24mm f/2.8 D

Reduktion aufs Wesentliche

Der Kern dieser Kamera ist die Reduktion auf das Wesentliche. Denn es gibt eigentlich fast keine Funktionen:

  • Der Auslöser, der auch den Autofokus steuert
  • Ein Wahlrad für die Verschlusszeit mit einer Automatikstellung
  • Ein Wahlrad für die Blende mit einer Automatikstellung
  • Einen Knopf zum Film zurückspulen
  • Ein Selbstauslöserknopf
  • Ein AF-Knopf
  • Zwei Knöpfe um das Blitzgerät zu aktivieren

Eingelegte Filme werden anhand des DX-Codes in ihrer Lichtempfindlichkeit erkannt. Einfacher kann man kaum fotografieren. Film einlegen, Blende und Verschlusszeit einstellen und Los geht’s. Wer Filme pushen will, muss leider mit dem DX-Code tricksen, eine Möglichkeit die Lichtempfindlichkeit manuell zu verstellen, gibt es leider nicht.

Man benötigt für diese Kamera keine Spezialbatterien, sie funktioniert mit AA-Standardbatterien oder Akkus. D.h. wer sowieso 4 Batterien für sein Blitzgerät herumliegen hat, kann sofort loslegen.

Wie ich die F401x nutze

Ich fotografierte seit 20 Jahren fast nur noch digital, am längsten mit einer Nikon Df und jetzt mit einer Nikon D780. Aber ich genieße das Fotografieren mit der Nikon F401x insbesondere in Kombination mit sehr kompakten Festbrennweiten. Das erlaubt meist kreatives Fotografieren bei Offenblende. Die Kamera ist nicht zu schwer, sehr handlich, hat keine Funktionen sondern erlaubt mich ausschließlich aufs Motiv zu konzentrieren. Das geht sehr gut mit Festbrennweiten. Die Kamera wurde in den 1990ern leider mit dem katastrophalen Nikon AF Nikkor 35-70mm f/3.5-4.5 verkauft oder mit dem Nikon AF Nikkor 35-80mm f/4 – 5.6 D – beides keine Glanzstücke in Nikons Objektivgeschichte. Ich verwende oft ein Nikon AF Nikkor 24mm f/2.8 D, aber auch das Nikon AF 50mm f/1.8 D würde perfekt zu dieser Kamera passen.

Nikon F401x mit Nikon AF Nikkor 24mm f/2.8 D

Preise und Verfügbarkeit

Gebraucht ist die F401x in großen Stückzahlen verfügbar. Die Preise reichen von umsonst, wenn ihr ein Objektiv mitkauft über 20€ bis 50€. Bei manchen Händlern bekommt man sie auch mit Gewährleistung, dann auf jeden Fall unter 100€.

Defekte treten kaum auf, wenn dann meistens der Klassiker: Die kleinen Haltehaken, die für das Schließen der Rückwand nötig sind, brechen häufig ab. Wenn wie bei meinem Exemplar auch die an der Kamera abgebrochen sind, lässt sich die Rückwand nicht mehr schließen. Bei mir lösen ein Gummiband und Tesafilm dieses Problem auf unkonventionelle Art und Weise. Die Kamera ist dicht und ich habe schon sehr viele Rollen Film damit fotografiert.

Fazit

Wer wissen möchte, wie ich zu dieser Kamera gekommen bin, dem empfehle ich meinen Artikel „Von Analog zu Digitalfotografie. Eine Reise Hin und Zurück.“ Meine klare Empfehlung: Wer mal Lust hat, seine Fotografie etwas zu entschleunigen und bereit ist, ein paar Euros für Filmentwicklung auszugeben, wird begeistert sein. Die Kosten für diese Kamera sind ein Witz im Vergleich zu dem was man bekommt: ein vollwertiges Instrument für kreative Fotografie.